Nährstoffbedarf

Die für den Organismus täglich erforderliche Nährstoffzufuhr

Unter Nährstoffbedarf versteht man die Nährstoffzufuhr, die unerlässlich sind, um die tägliche Versorgung mit Glukose, Proteinen, Fetten aber auch Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen.

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sind die Basis für die praktische Umsetzung einer vollwertigen Ernährung. Sie benennen Mengen für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen. Mit einer Zufuhr in Höhe der Referenzwerte werden lebenswichtige physische und psychische Funktionen sichergestellt, Mangelkrankheiten ebenso wie eine Überversorgung verhindert, Körperreserven geschaffen und wo möglich wird ein Beitrag zur Prävention chronischer ernährungsbedingter Krankheiten geleistet. Die Umsetzung der Referenzwerte trägt dazu bei, Wachstum, Entwicklung und Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Menschen ein Leben lang zu fördern bzw. zu erhalten.

Die Beachtung des individuellen Nährstoffbedarfs eines jeden Menschen – vom Kind bis zum Senioren – verhindert Krankheiten und fördert die Gesundheit. Jedoch gibt es auch Krankheitsbilder, die eine normale Nahrungsaufnahme über den Kau- und Schluckapparat sowie den Magen-Darm-Trakt verhindern. Hier müssen Mediziner intervenieren und eine künstliche Ernährung verordnen. Diese kann enteral (z. B. über eine Magensonde) oder parenteral (z. B. über einen Port) erfolgen. Um Medizinern Handlungsempfehlungen für die Berechnung des individuellen Nährstoffbedarfs an die Hand zu geben, wurden Leitlinien entwickelt.

Referenzwerte für den Nährstoffbedarf

Proteinbedarf:

  • 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag
  • Steigerung gemäß metabolischer Erfordernisse auf 1,2 – 1,5 g/kg KG/d
  • in Ausnahmefällen Steigerung auf 2,0 – 2,5 g/kg KG/d

Für die Deckung des Energiebedarfs spielen Fette und Kohlenhydrate die wichtigste Rolle. Eine vollwertige Mischkost sollte begrenzte Fettmengen und mehr als 50% der Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten enthalten.

Glukosebedarf:

  • In der Regel ca. 60 % der Nicht-Eiweiß-Energie, 3 – 3,5 g/kg KG/d
  • Basisbedarf 2 – 3 g/kg KG/d (= endogene Glukoseproduktion)
  • Maximal 4 g/kg KG/d

Fettbedarf:

  • In der Regel ca. 25 – 40 % der Nicht-Eiweiß-Energie, bei Besonderheiten bis 60 %
  • In der Regel 0,7 – 1,3 g/kg KG/d, bei hohem Energiebedarf bis 1,5 g/kg KG/d