Mangelernährung

Wenn lebensnotwendige Nährstoffe fehlen

Den Fachbegriff „Mangelernährung“ definieren Experten als eine zu geringe Zufuhr von Nahrung oder Nahrungsbestandteilen, die der Körper zum Leben braucht bzw. die Unfähigkeit des Körpers, die Nahrung aufzunehmen oder zu verarbeiten. Essentiell für den Körper sind Aminosäuren (Proteine/Eiweiß), Glukose (Zucker), Lipide (Fette) sowie Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Zink oder Kalzium.

Mangel- und Unterernährung ist zu einer am häufigsten und am wenigsten beachteten Krankheiten geworden, da sie nicht allein durch Gewichtsabnahme erkennbar ist. Auch jüngere Menschen können durch unzureichende Zufuhr an Nährstoffen sehr schnell eine Mangelernährung erleiden. Nur durch eine ausgewogene Ernährung mit den lebensnotwendigen Nährstoffen kann der Körper die geistigen und körperlichen Funktionen aufrechterhalten.

Mangelernährung ist eine Form der Fehlernährung.

Bei der Mangelernährung unterscheiden Mediziner drei Formen:

  • Quantitative Mangelernährung:
    Es werden nicht ausreichend Kalorien aufgenommen (z. B. Marasmus (Proteinmangel) oder durch eine Essstörung wie Anorexia nervosa (Magersucht) bzw. Bulimie (Ess-Brechsucht).
  • Qualitative Mangelernährung:
    Es fehlen lebenswichtige Nahrungsbestandteile (z. B. Vitaminmangel, Eiweißmangel, Kwashiorkor (absoluter Eiweißmangel), Vitaminmangelerkrankungen, Eisenmangelerkrankungen).
  • Globale Malnutrition: Gleichzeitiges Vorliegen einer quantitativen und qualitativen Mangelernährung.

Ursachen für Mangelernährung

Die Ursachen für eine Mangelernährung sind vielfältig. Meist führt eine Kombination mehrerer dieser Faktoren zur Fehlernährung:

  • Verändertes Empfinden von Hunger, Durst und Sättigung
  • Appetitlosigkeit
  • Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Einseitige und geringe Ernährung (z. B. Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Nahrungsmittelaversionen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten)
  • Erhöhter Nährstoffbedarf durch chronische oder akute Krankheiten (z. B. bei einer Krebserkrankung oder einer größeren Wundheilungsstörung)
  • Chronische Schmerzen
  • Übelkeit und Störungen der Verdauungsfunktion
  • Kau- und Schluckbeschwerden (z. B. durch Zahnprobleme oder eine schlechtsitzende Zahnprothese)
  • Erschwerte Nahrungsaufnahme (z. B. nach einem Schlaganfall)
  • Depression, Trauer, Einsamkeit
  • Ein geringes Einkommen
  • Demenz, Verwirrtheit
  • Veränderungen des Geschmacks- und Geruchsempfinden

Eine Mangelernährung hat meist eine Kombination dieser Faktoren als Ursache.

Die Folgen der Mangelernährung

  • Zu Beginn treten Schwäche, Antriebslosigkeit und Müdigkeit auf.
  • Störung und Verzögerung der Wundheilung (z.B. Dekubitus = Wundliegen).
  • Das Immunsystem wird geschwächt und der Mensch wird anfälliger für Infekte, von denen er sich schlechter erholen kann.
  • Muskelabbau, erhöhtes Sturzrisiko.
  • nachlassende Lebensfreude/ Lebensqualität.
  • Im schlimmsten Fall kann es zu chronischen Krankheiten kommen.

Krankheitsspezifische Mangelernährung

Die Definition der Mangelernährung als Krankheit erfolgt über drei unabhängige Kriterien:

  • BMI < 18,5 kg/m2 oder
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust von > 10 % in den letzten 3 bis 6 Monaten oder
  • BMI von < 20 kg/m2 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust von > 5 % in den letzten 3 bis 6 Monaten.