Künstliche Ernährung

Ernährung eines Menschen unter Einsatz medizinischer Hilfsmittel

Die künstliche Ernährung ist die Wissenschaft und Anwendungspraxis der oralen Nahrungssupplementation, der enteralen Ernährung und der parenteralen Ernährung. Das Hauptziel ist dabei die Prävention und Behandlung der Mangelernährung zur Verbesserung oder Beibehaltung des Ernährungsstatus und der Lebensqualität sowie zur Verbesserung des klinischen Outcomes*.

Gründe dafür können physische oder psychische Erkrankungen, Operationen oder Alterserscheinungen, aber auch bewusste Nahrungsverweigerung sein.

Arten der künstlichen Ernährung

Die Zufuhr von Nährstoffen erfolgt bei der künstlichen Ernährung unter teilweiser oder kompletter Umgehung des natürlichen Nahrungstransportweges durch den Körper. Unterschieden wird dabei zwischen „enteraler“ und „parenteraler“ Ernährung. Welche Methode letztlich zum Einsatz kommt, hängt von der jeweiligen Indikation ab. Kommt es beispielsweise infolge einer Parkinson-Erkrankung zu schweren Schluckbeschwerden, so kann eine enterale Ernährung über eine Magensonde angezeigt sein, denn hier umgeht die Therapie nur den oberen Teil des Verdauungstraktes (Mund- und Rachenraum sowie die Speiseröhre). Bei der parenteralen Ernährung werden alle notwendigen Nährstoffe mittels Infusionen direkt in das Blutgefäßsystem geleitet, sodass eine Umgehung des gesamten Verdauungstrakt erfolgt. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn der Darm aufgrund chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa kurzzeitig komplett entlastet werden muss. Zur Verabreichung der Infusionen wird den Patienten in der Regel ein zentralvenöser Katheter (kurz: Port) gelegt. Die künstliche Ernährung kann zuhause von Angehörigen begleitet oder einem Pflegedienst durchgeführt werden.

*DGEM: Terminologie in der Klinischen Ernährung