Dialyse

Nierenersatztherapie bei chronischem Nierenversagen

Der täglich anfallenden z.T. giftigen Stoffwechselprodukte im Organismus werden über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden. Die Niere spielt damit eine zentrale Rolle in der Elimination von endogen produzierten, aber auch von extern zugeführten Substanzen (z.B. Arzneimittel). Zu den endogen entstehenden Substanzen zählen beispielsweise Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin und viele andere.

Ist die Funktion der Niere beeinträchtigt, spricht man von einer Niereninsuffizienz. Sie kann akut oder chronisch auftreten. In beiden Fällen ist die Niere als Eliminationsorgan nicht mehr in der Lage, die schädlichen Stoffe auf natürliche Weise aus dem Blut zu filtern. Die Konzentration der harnpflichtigen Substanzen steigt im Körper an und wirkt sich an verschiedenen Stellen negativ auf die Stoffwechselsituation des Körpers aus.

Als Nierenersatz-Therapie übernimmt die Dialyse die Filterfunktion der Niere mit dem Ziel das Blut von unerwünschten oder toxischen Stoffwechselprodukten zu reinigen.

Formen der Dialyse

Nephrologen stehen bei der Dialyse verschiedene Verfahren zur Verfügung, die entweder innerhalb des Körpers (intrakorporal) oder außerhalb des Körpers (extrakorporal) angewendet werden.

Hämodialyse

Die Hämodialyse, eine extrakorporale Form der Dialyse, ist die am weitesten verbreitete Form. Über einen zentralen Gefäßzugang wird das Blut aus dem Körper in ein Dialysegerät geleitet und durchströmt den Dialysator. Über eine Membran werden die Giftstoffe aus dem Blut entfernt und gleichzeitig erfolgt eine Normalisierung der Zusammensetzung der Salze im Blut. Überschüssiges Körperwasser wird zusätzlich entfernt. Nach der Reinigung wird das Blut über den Zugang zurück in den Körper geführt.

Peritonealdialyse

Die Peritonealdialyse gehört zu den intrakorporalen Dialyseverfahren. Als biologische Filtermembran dient bei dieser Form das Bauchfell des Patienten. Das Dialysat wird hierfür direkt in den Bauchraum eingebracht. Aufgrund des Konzentrationsgefälles gehen die Giftstoffe in das Dialysat über und werden aus dem Körper geleitet.

Ernährung bei Niereninsuffizienz mit und ohne Dialyse

Die S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der AKE, der GESKES und der DGfN „Enterale und parenterale Ernährung von Patienten mit Niereninsuffizienz“ gibt Medizinern, Pflegepersonal und Angehörigen konkrete Handlungsempfehlungen, um Mangelernährung und daraus resultierende Komplikationen zu vermeiden.

Um eine Unterversorgung mit Nährstoffen vorzubeugen kann eine künstliche Ernährung oral als Trinknahrung oder per enteraler Ernährung durch Sondennahrung bei Dialysepatienten erfolgen. Dialysepflichtigen Patienten mit einer Mangelernährung können auch während der Laufzeit der Dialyse parenteral ernährt werden. Die Nährstoffe werden hierfür direkt über das Blut verabreicht. Dies ist eine sogenannte intradialytische parenterale Ernährung (IDPE).